Wie sollte mein Klavier gestimmt werden?

Die regelmäßige Stimmung des Pianos ist zur Erhaltung eines guten Klangbildes, aber auch zur Erhaltung der Substanz, erforderlich. Ob der Klang gefällt ist Ohrensache. Wird ein Piano lange nicht gestimmt, sinkt die Stimmhöhe sukzessive ab – und wird im schlimmsten Falle später nur noch bedingt oder gar nicht ohne Folgeschäden wieder herzustellen sein. So sollten also auch ungenutzte Pianos regelmäßig (alle 1-2Jahre) gestimmt werden. Bei regelmäßig genutzten Pianos empfehlen wir 1-2 Stimmungen pro Jahr, meistens zu den Heizungswechseln im Frühjahr und Spätherbst.

Kammerton

Moderne Klaviere werden üblicherweise auf Kammerton oder höher gestimmt. Ältere und historische Pianos hatten andere Stimmhöhen – und erlauben durch Alterung oft nicht mehr die Originalstimmhöhen. Welche Tonhöhe für die Stimmung Ihres Instrumentes sinnvoll ist, sollte ein lokaler Fachmann feststellen. Lesen Sie dazu auch unseren Blogbeitrag ‚Was ist der Kammerton?‚.

Stimmung nach Transport

Standortveränderungen und Transporte verursachen in aller Regel Veränderungen an der Stimmung. Auch wenn das Piano professionell transportiert (Transportdecke, klimatisiert, stoßgeschützt, etc) wurde, empfiehlt es sich, das Klavier mind. 2-4 Wochen nach dem Transport akklimatisieren zu lassen. Dann läßt es sich stabiler regulieren und die Stimmung hält auch besser. Bei deutlicher Raumklimaänderung zwischen bisherigem Aufstellort und neuem Aufstellort muss man mitunter mit mehrfachem Stimmen im ersten Jahr rechnen.

Was kostet eine Klavierstimmung?

Eine Klavierstimmung kostet nach unseren Erfahrungen in Deutschland zwischen 90,00 und 150,00 Euro, abhängig vom Zustand des Pianos und auch von der Stimmtechnik. Wir schätzen die Stimmung nach Gehör, da nach unserer Erfahrung das Ergebnis deutlich besser auf das Instrument angepasst ist. Es ist hilfreich, sich eine/n erfahrenen Klavierstimmer/in von Bekannten oder Freunden oder Klavierlehrern empfehlen zu lassen. Je nach Spielvermögen und Gehör bestehen unterschiedliche Ansprüche an die Klavierstimmung.

Alte Pianos stimmen

Wie in allen Handwerken, so auch hier, sind nicht alle Klavierstimmer in der Lage feine Differenzierungen zu realisieren und stabile Stimmungen herzustellen. Wenn Sie ein älteres Klavier haben, empfiehlt es sich einen Klavierstimmer mit Affinität und Kenntnis zu älteren Instrumenten zu wählen. Manche Klavierhäuser sind -wenn auch selten- weniger begeistert angesichts solcher antiken Instrumente – was sich leider in höheren Stimmkosten oder hohen Reovierungsangeboten äußern kann. Viele Klavierstimmer sind auf den Seiten des Bundes Deutscher Klavierbauer aufgeführt http://www.bdk-piano.de.

Stimmhaltungsprobleme?

Wenn das Piano von der Substanz her keine gute Stimmhaltung mehr erlaubt, empfiehlt sich die Entscheidung, ob eine Renovierung (ggf. ein Austausch von Stimmstock und Stimmnägel, etc.) wirtschaftlich lohnt. Lesen Sie hierzu bitte auch unser Angebot zur Piano-Bewertung oder zur Piano-Renovierung.

Die Nach-Regulierung eines Pianos in kleinerem Umfang macht ein Klavierstimmer üblicherweise gleich bei der Stimmung mit und verrechnet dies nach Stundenaufwand. Hierbei geht es darum z.B. Anschlag, Dämpfungsvermögen, Pedalanlage etc. so einzustellen, dass Sie weiter Freude an dem Klavier haben.

Alle 3-5 Jahre eine Wartung

Alle ca. 3-5 Jahre sollte ein normal genutztes Instrument umfassend gewartet werden, um wieder richtig Spielfreude zu ermöglichen. Ein Klavier hat Tausende Einzelteile und davon die meisten in der Mechanik. Verschleißteile müssen nach Beanspruchung und Qualität / Erhaltungsgrad regelmäßig nachgestellt oder ausgetauscht werden. Hämmer und Dämpfung müssen nachgearbeitet – und kleinere Reparaturen vorgenommen werden. Eine weitergehende Überholung / Renovierung des Klaviers ist erforderlich, wenn Sie mit dem Klang-/Spielerlebnis trotz regelmäßiger Wartung nicht mehr zufrieden sind. 

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