Zur Ehrenrettung, Schädlinge sind es nur, weil wir am Piano oder unserer Gesundheit Schaden davon tragen und dies nicht wollen. So gesehen, sind wir Menschen für andere auch -und wahrscheinlich die größten- Schädlinge.
Im Wesentlichen sind vier Arten von Schädlingsbefall für ein Piano kritisch, Holzwürmer, Motten, Mäuse und Schimmelbakterien. Letztere sind nicht nur für das Piano, sondern vor allem auch die eigene Gesundheit kritisch.
Im Piano finden sich durch die Materialien (Filze, Holz, etc.) sowie die Umgebung (geschützt und schlecht belüftet) ideale Bedingungen für diese Schädlinge. Die Schimmelbakterien (‚weißer Schimmel‘) profitieren von der für das Piano erforderlich höheren Luftfeuchte, der oft mangelnden Belüftung sowie dem Standort nahe von mitunter Außenmauern. Die Pilzsporen sind für uns Menschen giftig und müssen professionell beseitigt werden.
Auch heute noch sind in den besten und gepflegtesten Haushalten unbemerkt diese Schädlinge im Instrument unterwegs. Grundsätzlich gilt – ein unbespieltes Piano wird eher von Schädlingen aufgesucht als ein bespieltes. Besonders gefährdet sind eingelagerte Pianos. Moderne Baustoffe in neueren Pianos sind bereits gegen Schädlinge vorbehandelt – jedoch schützt auch dies nicht immer.
Das Titelfoto zeigt ein übles Beispiel sowohl für das Instrument als auch für den Besitzer und die Mäuse. Ein Mäusenest mit zwei verendeten Tieren darin. Zuvor haben die Tiere aber noch erhebliche Schäden an Mechanikfilzen, Tastatur-und Tastaturbodenhölzern hinterlassen. Auch der Mäuseurin richtet im Instrument großen Schaden an. Es lohnt daher also -wenn keine eifrige Katze im Haus ist- andere geeignete Maßnahmen gegen die Nager zur Werterhaltung des Instrumentes zu ergreifen. Alte Pianos haben zumeist Gitterschutz an der Rückseite und manchmal auch im Pedalbereich, um die Nager fernzuhalten. Jedoch finden die Mäuse trotzdem immer einen Weg.
Lesen Sie dazu auch gern unser Angebot zur Piano-Bewertung.
