Wie sieht eine Hupfeld Tri-Phonola Notenrolle aus?

1919 hat Hupfeld die Weiterentwicklung des DEA Reproduktionssystem mit den Möglichkeiten der 88er Phonola verbunden und das Triphonola entwickelt, um 11 Jahre nach dessen Standardisierung auch das Standard Rollenformat umzusetzen. Wie bei der DEA Rolle sind alle Informationen für die Reproduktion des Musikstückes auf der Rolle vorhanden. Papier (mit Hupfeld Wasserzeichen), Spule und Seiten sind denen der Hupfeld Animatic 88er Notenrollen sehr ähnlich. Die grünen Kartons haben auf der Front das Label mit der Bezeichnung Tri-Phonola oder Animatic-T, die Rollennummer, der Titelbezeichnung und die Angabe des Pianisten. Das gleiche Label befindet sich auch auf der Notenrolle – oft neben einem Photo des Pianisten. Diese Notenrolle läuft von oben nach unten. Am Anfang der Rolle steht auf der Rückseite meistens auch das Herstelldatum. Zum Einhängen in die Aufnahmespule ist ein Haken am Rollenanfang. Das Papier ist 28,6 cm breit.

Hupfeld hat die zuvor für Phonoliszt, Phonola und DEA erstellten Künstleraufnahmen für Tri-Phonola umkodiert und in das neue Rollenformat gestanzt. So wie schon seit 1912 für die Hupfeld Animatic Rollen. Analysen zeigen, dass Hupfeld dabei auch redaktionell Veränderungen vorgenommen hat, z.B. an der Pedalisierung und an Tempi. Warum es diese Veränderungen gibt, ist unklar – wir vermuten, dass Hupfeld die mehr als 10 Jahre alten Aufnahmen modernisiert und dem Zeitgeschmack angepasst hat. Im Ergebnis sind die Rollen sehr schön anzuhören. Für die Interpretationsforschung ist ein DEA System jedoch näher an der Authentizität der Aufnahmen.

Gelegentlich finden sich in Animatic Kartons auch Tri-Phonola Rollen, ohne dass dies am Label zu erkennen ist. Es ist nur an der Kodierung zu erkennen – den zusätzlichen Lochungen ganz am Rollenrand gleich am Beginn der Rolle.

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