Risse an Stegen?

Die Stege im Piano sind auf den Resonanzboden aufgeleimt und verbinden klangtechnisch die Saiten mit dem Resonanzboden. Diese Stege müssen hohen Belastungen standhalten und sind -da ebenfalls aus Holz- durch Trocknung rissgefährdet. Feine Haarrisse an Stegen sind normale Alterserscheinungen – solange die Stegstifte noch eine stabile Saitenführung ermöglichen, ist dies nicht unbedingt kritisch. Quer verlaufene Risse oder Brüche in Stegen dagegen schon, da die Stegstifte den Halt verlieren.

Auch die exakte Position der Stege ist wesentlich für ein gutes und nebengeräuschfreies Klangerlebnis, da die Saiten sonst nicht exakt geführt sind oder der so genannte Stegdruck -ein definierter Höhenunterschied am Steg der Druck von unten auf die Saiten ausübt- nicht mehr ausreicht.  

Vor den Stimmwirbeln verlaufen die Saiten über Metallstege oder durch Agraffen – auch hier können Risse oder Abrisse entstehen. Beides ist für den Laien kaum zu erkennen – diese Schäden gehören zu den Substanzschäden, die ein Profi zu suchen und finden weiß.