Wie finde ich einen Käufer für eine Klaviersammlung?

Klaviere, Klaviere…, was das Sammlerherz mit viel Freude und Begeisterung meist über Jahre und Jahrzehnte zusammengetragen und genossen hat, muss irgendwann aufgelöst, übergeben, weitergegeben, abgegeben werden.

Sammelleidenschaften „schaffen nicht selten auch Leiden“… bei Angehörigen. Was den Sammlern an Begeisterung und Akribie für Ihre Sammlung gegeben ist, fehlt nicht selten in puncto Fokussierung, Sortierung und Bestandsüberblick. Zudem fällt dem leidenschaftlichen Sammler nichts schwerer, als sich von etwas zu trennen – lieber aufbewahren – es könnte ja noch gebraucht werden.

Wenn alles noch gut klappt, ist es umso schwerer, sich rechtzeitig mit der Zukunft der Sammlung zu beschäftigen. Allzu oft wird dieser gute Zeitpunkt verpasst und den Hinterbliebenen fällt die schwere Aufgabe zu, über den Nachlass zu entscheiden. Ohne Überblick, Sachkenntnis und emotionalen Zugang zum Sammlungsbestand ist es schwer, dessen Zukunft zu organisieren und zu entscheiden, was mit den angesammelten Werten zu tun ist. Der leichtere Teil ist der meist geliebte und gepflegte Teil der Sammlung – zumeist wartet dann noch ein großes Sammelsurium in den Lagerräumen und Depots.

Aus leidvollen Erlebnissen und Schilderungen warnen wir dringend vor professionellen Neppern und Schleppern, die per Annonce oder Suchanzeige freundlich Interesse und Unterstützung anbieten – und sich dann als skrupellose Abräumer entpuppen. Wir haben inzwischen mehrfach und zu oft miterleben müssen, wie sogenannte Musikliebhaber, Antiquitätenhändler, Gutachter, Haushaltsauflöser, Agenten, o.ä. sich Zugang zu Haushaltsauflösungen oder Sammlungen verschaffen und dann die zumeist noch in Trauer befindlichen Personen schlicht überrumpeln. Es ist wichtig, nur seriöse Geschäfte und Fachleute anzusprechen, und sich Herkunft und Referenzen nachweisen zu lassen. Termine sollten nicht alleinstehend wahrgenommen werden. Unterschriften oder schnelle Entscheidungen sollten erst nach Rücksprache mit Vertrauenspersonen erfolgen.

Eine private Sammlung -gerade wenn viele und unterschiedliche Objekte enthalten sind- enthält immer eine Mischung aus wertvollen Raritäten, durchschnittlich wertvollen Gegenständen, fast unverkäuflichen Gegenständen und zumeist auch nur noch entsorgbaren Gegenständen.

Wenn Zeit und Möglichkeit besteht, ist der getrennte Verkauf einzelner Objekte oder Objektarten immer der bessere Weg, denn so lassen sich angemessenere Preise erzielen – und sicherstellen, dass die Sammlungsgegenstände in wertschätzende Hände gelangen. Unsere Empfehlung ist daher, statt schnellen Kaufangeboten im Sinne von „wir nehmen alles mit für einen Betrag X auf die Hand“ nachzugeben, eher zunächst eine genauere Prüfung anderer Optionen vorzunehmen.

Neben dem emotionalen Verlust und Ärger, kann es hier sehr schnell um den Verlust großer Werte gehen.

In Sachen Klaviersammlungen, Flügelsammlungen, Pianolasammlungen, Selbstspielersammlungen und Notenrollensammlungen können wir Ihnen unseren Unterstützung anbieten. Da in den meisten Sammlungen auch Objekte aus dem Bereich der Mechanischen Musikinstrumente, der Fotografie, der Sprechmaschinen, der Literatur etc. zu finden sind, haben wir auch auf diesen Gebieten einige Erfahrungen – und v.a. Kontakte zu unabhängigen Experten.

Mit Wertschätzung und Sachverstand unterstützen wir Sie professionell in dieser Phase der Bewertung, Abwägung von Handlungsoptionen und Entscheidung. Unser Anspruch ist, dabei so objektiv und differenziert wie möglich zu sein und unsere jahrelange Erfahrung mit ganz konkreten Erfahrungswerten, Nachweisen, Vergleichen und Referenzen zu unterlegen. Wir besprechen mit Ihnen im Vorfeld den erforderlichen Aufwand und vereinbaren die gewünschte Vorgehensweise unter Wahrung aller gebotenen Vertraulichkeit. Auch in der Moderation von Familiendiskussionen bzw. der Einbindung aller Beteiligten haben wir gute Erfahrungen und Fähigkeiten. Wichtig ist bei all diesen Varianten die seit 19.01.2022 schärfere Gesetzgebung in Sachen Elfenbein zu beachten, siehe unser Beitrag ‚Elfenbeintasten bei Klavieren?‚.

Nicht jede Sammlung stellt bei Auflösung noch einen nennenswerten wirtschaftlichen Wert dar. Manchmal ist der Räumungsaufwand größer als selbst der mögliche Liebhaberwert. Und es kam auch schon vor, dass der Entsorgungsanteil erhebliche Kosten verursacht. Trotz alledem – Entsorgung von Tasteninstrumenten ist für uns die allerletzte Option. Wir finden i.d.R. immer noch Liebhaber für nahezu jedes Objekt – auch wenn es dafür kostenlos weitergegeben werden muss. Die Zeiten in denen Museen dankbar Schenkungen angenommen haben, sind überwiegend vorbei – die Depots aller Museen sind übervoll.

Und natürlich haben wir als Klaviergeschäft und Instrumentenliebhaber auch ein mögliches Eigeninteresse. Hierüber sprechen wir mit Ihnen jedoch in aller Transparenz und trennen deutlich zwischen der Beauftragung von Gutachten oder der Unterstützung bei einer Sammlungsauflösung – und einem möglichen Kaufinteresse. Zudem empfehlen wir immer ein drittes sachverständiges Gutachten einzuholen, um Eigeneinschätzung, unsere Einschätzung und eine weitere unabhängige Einschätzung miteinander vergleichen zu können. 

Wenn Sie eine Sammlung aufzulösen haben, sprechen Sie uns gern an und wir vereinbaren das konkrete Vorgehen. Über die Erstsichtung anhand von Fotos und verfügbaren Materialien sowie einen vor Ort Besuch erhalten wir einen Eindruck vom Umfang und Zustand der Sammlung.

Wir können Sie als Sammlungsinhaber dabei unterstützen, rechtzeitig Ihre Schätze zu sichten und mit der aktuellen Marktsicht realistisch zu bewerten, zu sortieren, zu katalogisieren, mögliche Abnehmer (Museen, private Sammler, Auktionshäuser, private Käufer im Inland und Ausland…) zu identtifizieren und seriös in den Kontakt zu treten.

Wenn unsere Leistungen Kosten verursachen, sprechen wir das im Vorfeld transparent an und formulieren diese schriftlich für Ihre gute Entscheidung. 

Unterstützung ist willkommen!

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Für eine anerkennende Unterstützung sind wir dankbar. Freiwillig, versteht sich.